Zum 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven

Es gibt hunderte, ja tausende berühmter Komponisten. Fragt man die Menschen auf der Straße nach den Bekanntesten, so hört man in erster Linie die Namen Mozart (geb. 1756) und Beethoven (geb. 1770). Beide haben sich gekannt und in einer Zeit gelebt, die man heute als „Wiener Klassik“ bezeichnet.

Von Ludwig stammen allerdings die meisten Motive und Melodien, die heute noch bekannt sind und ständig gespielt und gesungen werden.

Jeder Klavierschüler lernt „Für Elise“. Das Motiv der 5. Symphonie ist das bekannteste musikalische Motiv überhaupt. Beethoven konnte nicht auch nur ansatzweise ahnen, dass sein Motiv zweihundert Jahre später auch als Klingelton verwendet wird. Die Mondscheinsonate findet sich sowohl in klassischen Konzerten als auch in Rap und Popmusik wieder. Ganz Europa reicht sich zur Europahymne „Ode an die Freude“ mit tränenfeuchten Augen die Hand.

Ludwig

Ludwig entstammte keinesfalls einer adligen Familie, wie der Nachname vielleicht vermuten lässt. Das „van“ haben seine belgischen Vorfahren mit nach Bonn gebracht. Und in Belgien ist dies kein Titel, sondern wie im niederländischen ein normaler Namenszusatz.

Überhaupt hatte es der junge Ludwig nicht leicht. Sein Vater war Sänger und sein Großvater war Hofkapellmeister in Bonn. Weil er als Kind schon musikalisches Talent zeigte, lasteten auf ihm große Erwartungen, die sein Vater an ihn stellte. Dieser erteilte ihm schon früh Unterricht in Musiktheorie und Klavier. Louis, wie er gerufen wurde, musste im frühen Kindesalter schon sehr viel Klavier und später noch Geige üben. Mit sieben Jahren trat er erstmal öffentlich als Pianist und wurde als Wunderkind gehandelt.

Seine Mutter bekam sieben Kinder, von denen allerdings nur drei das Säuglingsalter überlebten. Ludwig und seine beiden Brüder, die beide keine Musiker wurden. Leider war der Vater von Beethoven als Lehrer sehr ungeduldig und schlimmer noch, er verfiel mit der Zeit mehr und mehr dem Alkohol.

So kam es, dass Louis schon als Junge die Verantwortung für die Familie übernehmen musste und das auch in finanzieller Hinsicht. Er erteilte Klavierunterricht, spielte in der Kirche die Orgel und in der Bonner Hofkapelle Bratsche und Cembalo.

Da er sich durch seine Konzerte als Klaviervirtuose einen Namen machte, war er in adligen Kreisen als Klavierlehrer für die „höheren“ Töchter sehr gefragt. Denn damals gehörte es für Familien von Rang und Namen zum guten Ton, dass die Töchter Klavier spielen konnten.

Louis, wie Ludwig auch von seinen adligen Schülerinnen genannt wurde, verliebte sich mehr als einmal in eine seiner Schülerinnen, was nicht selten auf Gegenseitigkeit beruhte, jedoch war es im 19. Jahrhundert undenkbar, dass ein Bürgerlicher eine Adlige heiratete.

Mit 26 Jahren reiste er auf Anraten seiner Freunde und Förderer nach Wien, um dort bei Mozart, der 14 Jahre älter war, Unterricht zu nehmen.

Da er auch in Wien vorwiegend in hochherrschaftlichen Kreisen verkehrte, verliefen seine Liebschaften ähnlich wie in Bonn: ohne Happy End. Beethoven hätte gerne geheiratet, aber die, die er heiraten wollte, wollten, konnten oder durften nicht.

Die PopOper

In der PopOper die die Musik- und Kunstschule aus Anlass des Jubiläumsjahres dem Musikgenie widmet, geht es natürlich um seine Musik aber auch um seine nicht erfüllte Liebe. In einer unterhaltenden Geschichte geht es um Jugendliche, die heute leben und die mit Beethoven auf mystische Weise in Kontakt kommen:

Als ruheloser Geist trifft Beethoven eines Nachts in einer Wohnung in Bielefeld auf Lizzy, eine ahnungslos schlafende junge Frau, die ihn an seine unerfüllte Liebe erinnert. Beethoven ist fasziniert von Lizzy und lässt nicht mehr von ihr ab. Diese ungewöhnliche Begegnung führt Lizzy in eine für sie neue Welt der Musik und des Lebens Beethovens. Mit Erstaunen beobachtet die junge Frau, was mit ihr passiert, sie wird von der Ruhelosigkeit des Musikgenies angesteckt und begibt sich auf der Suche nach sich auf Beethovens Spur. Ihr Freund, Ihre Freunde und ihre Familie helfen ihr, mit ihrer Besessenheit zurechtzukommen und ihr Entsetzen verwandelt sich nach und nach in Begeisterung, ja in Liebe zu Beethoven, in Liebe zu seiner Musik.

VAN BEETHOVEN – Die PopOper ist eine Hommage an den Komponisten, Musiker und Idealisten Ludwig van Beethoven. Sie ist im Beethoven-Jubiläumsjahr eines der offiziellen Projekte der Beethovengesellschaft in Bonn und wird mit Bundesmitteln gefördert.

Ein Mega Musikensemble, bestehend aus Chor, Rockband und großem Sinfonieorchester wird die bekannten Beethoven Sinfonien in einer bis dato nie gehörten Version erklingen lassen. Da dürfen die 5. und 9. Sinfonie genauso wenig fehlen, wie die Klavierstücke „Mondscheinsonate“ oder „Für Elise“.

Weil das Ensemble mit mehr als 200 Mitwirkenden so viel Platz benötigt, werden die ersten 14 Stuhlreihen der Rudolf-Oetker-Halle ausgebaut und die Musiker vor die Bühne gesetzt, während auf der Bühne Schauspieler, Sänger, Tänzer und der Chor agieren.

VAN BEETHOVEN ist die vierte PopOper der Musik- und Kunstschule und es ist damit zu rechnen, dass auch in 2020 wieder 6.000 Besucher für fünf ausverkaufte Vorstellungen sorgen werden.