Kostprobe aus dem Hexenkessel
Musik- und Kunstschule stellt eigenes Musical vor / Aufführung: Juli 2011 in der Oetkerhalle
Bielefeld. „Halloween hat mit dem Stoff zu tun, den wir verarbeiten” sagt Johannes Strzyzewski, Leiter der Musik- und Kunstschule (MuKu). Deshalb hat er den Samstag ausgesucht, um Auszüge aus dem neuen Musical „Tanz um den Hexenkessel” zu präsentieren. Rund 50 geladene Gäste bekommen in der Rondiste der MuKu Einblicke in die kreative Eigenproduktion aus Musik, Kostümen und Bühnenbild. Gezeigt wird das Stück im Juli 2011 in der Oetkerhalle.
Klarinetten, Querflöten, Violinen, Posaunen, Trompeten, Violincello, Pauke und Harfe erklingen zum Einleitungsstück „Entrada”. Dirigent Christian Van den Berg-Bremer gibt den Ton an. Er ist Kapellmeister am Stadttheater. Lehrkräfte der Musik- und Kunstschule bilden das Orchester. Überschriften erscheinen auf der Leinwand, damit sich das Publikum vorstellen kann, was später zur Musik auf der Bühne der Oetkerhalle zu sehen sein wird, wenn Tänzer in Kostümen umherwirbeln. Vom „Einmarsch der Hexen und Zauberer” über den „Marsch zur Feuerstelle” bis hin zur „Zauberformel” und zum „Trunk” wird die Musik immer temperamentvoller. Schnelle Trommelschläge symbolisieren die „Versammlung” und ähneln einem Sprechgesang. Zum Abschluss erklingen Trommeln zum „Hexen-Tanz”. Die Einleitung ist die einzige musikalische Kostprobe. „Es ist das einzige Stück ohne Gesang”, erklärt Strzyzewski. „Sänger und Tänzer stehen noch nicht fest.”
Vor den Osterferien werde es ein Casting geben, sagt er. Das Ensembel soll sich aus Tänzern, Musikern, Schauspielern zusammensetzen – alle können mitmachen. Die Musik- und Kunstschule arbeitet bei der Musical-Produktion mit der Tanzschule Danceart und mit dem Alarmtheater zusammen. Außerdem unterstützt das Stadttheater die Arbeit. Dietrich Schulze, Leiter der Sparte Kunst, stellt Entwürfe für das Bühnenbild vor. „Es ist ein geheimnisvolles Bild entstanden”, sagt Schulz. Helena Mathis hat einen Wald gemalt, der im Nebel endet. Die 21-Jährige macht ein einjähriges Praktikum an der MuKu. „Sie ist eine tolle Malerin”, sagt Schulze schwärmend.
Dann kommen Praktikanten aus der Modeabteilung auf die Bühne und zeigen Kostüme. Marina trägt ein grünes, bodenlanges Kleid mit transparenten Ärmeln. Sie stellt die gute Blätterhexe dar. David ist ein Hexer und trägt eine Rabenmaske. Am Saum von Helins Rock hängen bunte Bonbons. „Ich bin eine Hexe, die mit Süßigkeiten anlockt”, sagt Helin und lacht. Die Geschichte vom „Tanz um den Hexenkessel” sei noch nicht ganz ausgeschrieben, sagt Strzyzewski. Nur das Gerüst stehe. Es handelt von einem alten Dokument, das bei Ausgrabungen an der Sparrenburg gefunden wird und nicht enträtselt werden kann. Nach Recherchen wird klar – es ist ein waschechten Hexenkessel-Code, der entschlüsselt werden muss.
von Tanja Babic